Er wird dreimal behauptet, der Traum vom harmonischen Leben in einem Haus mit Garten und Sonne. Er ist dreimal schon am Anfang zu Ende.
Lander kauft seiner Schwiegertochter Edith das Traumhaus, wenn sie dafür seine Geliebte wird. Er will erzwingen, dass das Leben für ihn weitergeht. Das Arrangement gilt für alle: Wie Edith hat auch Jakob, Landers Sohn, nur geheiratet, weil man sich das Leben eben so vorstellt: Haus, Ehe, Kind. Daneben führt man sein eigenes Leben, er mit Lise. Ein Kind wird geboren, aber Edith will nichts weiter mehr, als sich selbst vergessen. Der Baum, den Lander pflanzt, wird im Laufe der Jahre das Zimmer verdunkeln.
Eine andere Zeit. Ulrike und Nils bewohnen jetzt das Haus. Ihre Beziehung ist am Ende. Ulrike bleibt apathisch zurück. Ein Fremder drängt sich ihr auf, mit Worten und körperlich. Er kennt das Haus, auch den Baum, und er will Ulrike "totreden". Dann verschwindet er. Ein Schneesturm tobt. Nils muss umkehren. Er fordert von Ulrike einen letzten gemeinsamen Abend ein - zu dritt, mit Suse, seiner Geliebten. Die Schwefelsäure, die Ulrike auf beide schüttet und selbst trinkt, entpuppt sich als Wasser.
Die dritte Zeit, das selbe Haus. Der Alte muss sich von seiner Pflegerin vom Baum helfen lassen. Seinen Sohn Erik, der nach 22 Jahren aus China zurückkommt, hält er für den Nachbarn, der ihm einst die Liebe seines Lebens genommen hat. Erik zwingt seiner Schwester Nina eine Auseinandersetzung über ihr früheres Familienleben auf. Der Alte stirbt.
In dichten, unsentimentalen Dialogen wirft Asmussen - wie Ibsen oder Strindberg - einen bitteren Blick auf den ganzen Schrecken beschädigter Beziehungen - und ihrer steten Wiederholung, durch alle Zeiten hinweg.
Peter Asmussen
Zimmer mit Sonne
(Vaerelse med sol)
2 D, 2 H
UA: 1997 · Det Kongelige Teater, Kopenhagen · Regie: Alexa Thea
frei zur DSE