Markus Bauer

verachtung
2 D, 1 H
frei zur UA
Volker arbeitet für die Kunst, Ina arbeitet, um Geld zu verdienen. Aber es reicht nicht zum Unterhalt des geerbten Elternhauses. Doch dann glaubt Ina, von ihrem stark dementen Vater ein deutliches NEIN vernommen zu haben. Das kann sich nur auf den Verkauf beziehen. Glaubt sie. Behauptet sie. Will sie. Sie will bleiben. Schon allein wegen der Tochter Laura. Volker nicht. Doch was hat der schon zu melden? Fabriziert Kunst, die keinen interessiert. Gibt Geld aus, das er nicht verdient. Vertritt Ansichten, die Ina nicht hören will. Inas Schwester schon eher. Die will auch Volkers Kunst kaufen. Und das Haus auch. Und den Volker, den nimmt sie auch noch. Geld hat sie ja genug. Und von allem anderen hatte Ina ja eh schon immer im Überfluss.

So wie der süßlich schwere Duft von Trésor, dem Parfum der verstorbenen Mutter, unerklärlich an allen Figuren haftet, so kleben Neid und Verachtung an ihnen. Und genau so wie das Parfüm von einem an den anderen weitergegeben wird, so verbreitet sich die Missgunst schleichend und unaufhaltsam in den Menschen und in dem Haus ihrer Kindheit, welches zu einem Symbol für Sieg oder Niederlage geworden ist.