Der Herzog steht in der zweiten Hälfte seines Lebens und ist umgeben von dem Dreigestirn seiner ehemaligen Geliebten. Aus ihnen will er in einem souveränen Spiel während einer Sonnenfinsternis die Frau wählen lassen, die seinem unbefriedigten Leben die Krone irdisch-möglicher Vollendung aufsetzen soll. Die Sternwarte und das auf Harmonie der kosmischen Ordnung gerichtete Teleskop sind Zeichen für die kühle Distanz zu allem Lebendigen, zu der der Herzog sich gebildet hat. Und während er in seiner erhabenen Weisheit noch das heiße Herz Rosabels verwundet, bereitet sich in der vorübergehenden Finsternis das neue Ereignis vor.
In den ersten Strahlen des wiederkehrenden Lichtes steht die junge Perpetua - "Venus im Licht", der sich nun alle zuwenden. Das erhabene Bild der Liebe, "der große Beischlaf selbst", die Sonnenfinsternis, ist vergessen. Vergessen sind die drei Geliebten und der Herzog wendet sich mit unwiderstehlicher Gebärde der jungen "Venus" zu, die in die Heimat zurückkehrte, um sich endlich selbst zu finden. Und blitzschnell verteidigt sie die junge Freiheit ihres Selbstbewusstseins. Die harmonischen Kreise des Herzogs sind zerstört. Perpetua, "die Ewige", "die Fortdauernde", steht als ewige Jugend dem Herzog und seiner kühlen Distanz zum Leben gegenüber.
Christopher Fry
Venus im Licht
Komödie in 3 Akten
(Venus Observed)
(Venus Observed)
Deutsch von Hans Feist
4 D, 6 H, 2 Dek
UA: 18.01.1950 · St. James' Theatre, London · Regie: Sir Laurence Olivier und Gilbert Miller
DSE: 12.04.1951 · Schloßpark Theater, Berlin · Regie: Lothar Müthel
DSE: 12.04.1951 · Schloßpark Theater, Berlin · Regie: Lothar Müthel