Es war im Fußballweltmeisterschaftsjahr 1990, Irland verlor im Viertelfinale gegen Italien, als sich Joe und Janet das letzte Mal gesehen haben. An diesem Tag zerbrach etwas, an diesem Tag kam Joe nach Hause und verprügelte Janet, die daraufhin die beiden Kinder nahm und für immer wegging. In zwei miteinander verschränkten Monologen erzählt der irische Dramatiker Sebastian Barry die Liebesgeschichte eines Paares aus der Dubliner Unterschicht, das ohne Geld oder geregelte Einkünfte, mit seinen Kindern eine glückliche Ehe führt, bis der älteste Sohn bei einem Unfall ums Leben kommt und einige Jahre später die Gewalttätigkeit von Joe zum endgültigen Bruch der Beziehung führt und ihn alleine zurücklässt.
Ohne Janet und seine Kinder verliert Joe den Boden unter den Füßen, landet im Gefängnis und wird drogensüchtig. Nur die Liebe zu Janet hält ihn am Leben. Auch sie liebt ihn noch immer, ist aber zu stolz, um ihm zu verzeihen. Die Jahre vergehen. Als Janet erfährt, dass Joe schwer erkrankt ist, geht sie los, um ihn zu besuchen.
Barry skizziert auf eindringliche, unsentimentale und humorvolle Weise den Verlauf dieser Beziehung: vom Beginn einer großen Liebe, der Vertrautheit und den Glücksmomenten des Alltags, vom Heranwachsen der Kinder und dem plötzlichen Auseinanderbrechen der Ehe, verbunden mit einer großen, uneingeschränkten Liebeserklärung auch an ihre Stadt Dublin. (Ankündigung des Schauspiels Essen)
Sebastian Barry
Stolz und Ehre der Parnell Street
(The Pride of Parnell Street)
Deutsch von Martin Michael Driessen
1 D, 1 H
UA: September 2007 · Tricycle Theatre, London · Regie: Jim Culleton
DSE: 26.09.08 · Theater Essen · Regie: Stephanie Sewella
DSE: 26.09.08 · Theater Essen · Regie: Stephanie Sewella