Thomas Hürlimann

Stichtag
Stück in 1 Akt (abendfüllend)
3 D, 7 H, 1 Dek
UA: 16.11.1984 · Düsseldorfer Schauspielhaus · Regie: Thomas Schulte-Michels
Der krebskranke Hühnerzüchter Damunt - aus der Klinik entwichen - befindet sich auf dem Gelände seiner Geflügelfarm und erinnert sich an sein Lebenswerk. Seine Frau Sissi und die Ärztin Dr. Katzbach suchen ihn auf dem stillgelegten Areal. Nur der arbeitslose Erler streift über das Gelände und fängt Ratten. Vor dem Tor der Kühlhalle begegnet er Damunt. Das Tor geht auf.
Fassungslos steht Damunt vor der ausgeräumten Kühlhalle. Hier findet ihn Sissi und rechtfertigt die Demontage mit den Kosten seiner Spezialbehandlung in Amsterdam. Damunt gerät in Rage und beschließt, noch einmal von vorne anzufangen. Er beauftragt Erler, den alten Vorarbeiter Horat zu holen und die Neonreklame wieder aufleuchten zu lassen.
Vergeblich bemüht sich Dr. Katzbach, Damunt zur Rückkehr ins Spital zu bewegen. Erler bringt den völlig betrunkenen Horat mit seiner Frau Martha auf das Areal. Erinnerungen an die einstige Größe der Firma werden wach. In den Lettern der Reklame leuchtet Damunts Name. Mit letzter Kraft will der einstige Boss noch in der Nacht eine neue Aufzucht beginnen.
Nach Damunts Anweisungen treffen Erler und der alte Horat Vorbereitungen für die neue Mast. Selbst Sissi schließt sich dem Vorhaben an. In der absurden Geschäftigkeit sinkt Damunt erschöpft zusammen. Schwester Carmencita verabreicht ihm eine Spritze. Im Morphiumrausch werden Damunts Gedanken immer klarer, er erkennt die Vergeblichkeit seines Strebens.
Dr. Katzbach will alle fortschicken, damit Damunt im Stillen sterben kann. Erler fällt über die Ärztin her und wirft Horat, der ihr zu Hilfe kommt, in die Kotgrube. Damunt phantasiert und glaubt noch einmal die Mast zu sehen, bevor er stirbt.

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