Abby und Stu, ein Paar Anfang dreißig, sind an einem Wendepunkt ihrer Beziehung: Abby ist ungewollt schwanger. Sollen sie zusammen bleiben und das Kind gemeinsam aufziehen, oder ist dies der Zeitpunkt, sich zu trennen und das Kind abzutreiben? Ihre Diskussion dreht sich im Kreis, eine Geschichte von Untreue, Verletzungen und Vertrauensbrüchen steht zwischen ihnen.
Schnitt. Plötzlich sehen wir das Paar in einer Szene, in der sich Abby als Hure verkauft und Stu als Kunde die Freiheit hat, seine sadistischen sexuellen Phantasien an ihr auszuleben.
Zwischen diesen beiden Ebenen bewegt sich das Stück im folgenden hin und her; lange bleibt offen, ob es sich bei den eingeschobenen Szenen um Rückblenden auf den Beginn der Beziehung handelt oder um die immer bizarrer werdenden, zerstörerischen sexuellen Spiele des Paars? Die Ängste und Konflikte des sogenannten "normalen" Lebens verweben sich mit denen der pornographischen Phantasien. Die Grenze zwischen Konsens und Kontrolle verwischt sich auf verwirrende Weise. Zärtlichkeit und Gewalt, Selbstbehauptung und -erniedrigung stehen sich unlösbar gegenüber.
"The only play I saw that completely blew me away was Stitching, a mesmerising two-hander about a dysfunctional sexual relationship." (Spectator)
"What's extraordinary is the psychological complexity and artistic control Neilson brings to bear on this bleak subject matter ...Stitching blurs present and past, reality and fantasy very unsettingly ... Definitely on my shortlist for the best of 2002." (Independent on Sunday)
"Stitching... explodes with power, discipline, integrity and sheer cruel psychological accuracy ... Neilson's writing has a terribly beauty, and iron hardness." (Sunday Times)
Anthony Neilson
Stiche
(Stitching)
Deutsch von Barbara Christ
1 D, 1 H
UA: 2003 · Traverse Theatre, Edinburgh Festival · Regie: Anthony Neilson
frei zur DSE