Zwei Männer, Carter und Vinnie, kennen sich schon seit der Schulzeit. Sie hätten Brüder sein können, sind es aber nicht. Heutzutage sind sie kaum noch Freunde.
Und doch waren sie vor vielen Jahren Partner in einem Schwindel, in dem sie Rennpferde austauschten. Der Schwindel flog auf, aber sie entgingen ihrer Bestrafung, indem sie den zuständigen Leiter der Rennkommission in einen Sexskandal verwickelten.
Carter, der sich mit Vinnies Frau Rosie in Vinnies Buick aus dem Staub machte, kam ungeschoren davon und ist jetzt wohlhabender Pferdezüchter in Kentucky. Aber Vinnie hat belastendes Beweismaterial behalten - Negative, Briefe - und obwohl er gezwungen war, sich still zu verhalten, hat er doch die ganzen Jahre Carter sanft erpresst und sich von ihm aushalten lassen. Und an diesem Punkt beginnt das Stück...
"Westernhelden bildete Shepard zu Antihelden eines dekadenten Abendlandes weiter. Die Wüste Kaliforniens ... gibt es nun nicht einmal mehr als Mythos. ... Jedes Stück Freiheit stinkt inzwischen nach freier Marktwirtschaft. Cowboys und Pferde findet man als Eigentum von Rennbahnbesitzern. Noch die Imagination einer freien Kunst des Autors Shepard wird im Stück als Selbsttäuschung offenbart. Seine beiden Helden spielen des Erfinders Spiel, um ihm einen Platz im diesseitigen Eden zu sichern: derjenige, der den Schein ... liebt, oder der andere, der den schönen Schein als Betrug dokumentiert, analysiert und zerstört. Genau diese, noch zu entdeckende Spielschuld ist es aber, die, gemäß Shepards biblischer Metaphorik, wie eine Erbsünde von Europa nach Amerika tradiert wurde und hier von Anbeginn die Unschuld eines neuen westlichen Paradieses untergrub." (Frankfurter Rundschau)
Sam Shepard
Simpatico
Stück in 3 Akten
(Simpatico)
(Simpatico)
Deutsch von Michael Eberth
3 D, 3 H, Verwandlungsdek
UA: November 1994 · Public Theater, New York · Regie: Sam Shepard
DSE: 20.01.1996 · Staatstheater Mainz (Großes Haus) · Regie: Anna Badora
DSE: 20.01.1996 · Staatstheater Mainz (Großes Haus) · Regie: Anna Badora