Gene, der Jazztrompeter und Side Man scheint seine relative Obskurität zu genießen, wenigstens solange, bis er dank des veränderten Musikgeschmacks nicht mehr so gut im Geschäft ist. Er scheint sogar zufriedener jenseits des Scheinwerferlichts. Bescheiden und passiv, wie er ist, ist ihm die Aggression, die Ehrgeiz erfordert, fremd. Für Gene und seine Freunde ist die Musik genug - und das Nachtleben, die Drogen, der Alkohol, die Reisen von Auftritt zu Auftritt, und auch immer wieder die Arbeitslosigkeit, die damit einhergehen.
Bedauerlicherweise ist das nicht genug für Genes Frau Terry. Überfordert zieht Gene sich in die Musik zurück und kann seine Emotionen nur mit Hilfe seines Instruments ausdrücken.
Es ist der Sohn, Clifford, durch dessen Augen wir diese Familiengeschichte sehen. Als Erzähler bewegt er sich durch die fünfunddreißig Jahre, die das Stück umfasst. Das Stück beginnt mit dem Ende, als Clifford seinen Vater noch einmal besucht, bevor er die Stadt verlässt. Die verlorene Welt, die in seinen Erinnerungen wieder aufersteht, ist die der Big Bands, die von den dreißiger bis in die frühen fünfziger Jahre die populäre Unterhaltungsmusik beherrschten, bis Elvis Presley, Rock'n'Roll und schließlich die Beatles dieser Ära ein Ende machten.
"SIDE MAN is filled with the love of jazz, the rapture of jazz, the glory of jazz - as well as with the human wreckage left in its wake." (Donald Lyons)
"If SIDE MAN were one of the jazz tunes played by its central characters, it would be long, plaintive and bluesy." (Fintan O'Toole)
"SIDE MAN ... has the capacity to linger, like a great and melancholy jazz lick, blown plaintively into the smoke-filled night..." (David Spencer)
Warren Leight
Side Man
Stück in 2 Akten
(Side Man)
(Side Man)
Deutsch von Roland Schimmelpfennig
2 D, 5 H, Verwandlungsdek
UA: 11.03.1998 · CSC Theater Off-Broadway, New York · Regie: Michael Mayer
DSE: 09.06.2000 · Schillertheater NRW, Wuppertal · Regie: Holk Freytag
DSE: 09.06.2000 · Schillertheater NRW, Wuppertal · Regie: Holk Freytag