Im späten 14. Jahrhundert ist Raubritter Eppelein von Gailingen ein gesuchter Mann. Das Rittertum ist nicht mehr so sexy, wie es in den vergangenen Jahrhunderten gewesen ist. So watet der enttäuschte, einstmalige Edelmann durch seinen eigenen Egosumpf – einzig angetrieben von seinem Glauben an eine andere – eine freie Welt. Im feudalen Franken aber schwirren alle zwischen Besitz und Nichtbesitz umher wie Kaulquappen im Burggraben. Während der Adel schwebende Schlösser baut, siechen die Bauern und Knechte vor sich hin. Gibt es eine Möglichkeit, die Geschichte neu zu schreiben?
Als Eppelein vom Burggrafen zum Tode verurteilt und eingekerkert wird, gelingt ihm mit der Hilfe der drei Hexen Teremin, Lola und Hanne eine spektakuläre Flucht. Ein legendärer Move, der in die Geschichte eingeht. Was allerdings nicht bekannt ist: zusammen mit den Hexen gründet Eppelein die Drive-By Squad, um die herrschenden Machtstrukturen zu zerschmettern.
In seinem Debütstück betrachtet Joshua Groß unsere Gegenwart durch die Linse der Vergangenheit. In einer ausladenden, reflektierten und witzigen Sprache geht er der Frage nach, welche Akteure „Geschichte machen“ und wer unser Denken von Besitz, Macht und Arbeit prägt:
»Wie kann die Welt (oder der Besitz) grundlegend anders erzählt werden, ohne dass es verquer wird? Oder wie kann es verquer werden, sodass der Besitz umverteilt wird und nicht weiter fixiert?« (Joshua Groß)
Joshua Groß
Schwerenot
(Hexenbesen Drive-By Squad)
ad libitum
frei zur UA