Heiligabend - Herr und Frau Weber versuchen im Wohnzimmer den Christbaum aufzustellen. Frau Weber, eine resolut geschwätzige Frau, die unter chronischen Blähungen leidet, gibt dabei ihrem Mann, dem Rentner, die Anweisungen. Derweil sitzt Tochter Ruth, eine dreißigjährige arbeitslose und alleinerziehende Schauspielerin auf dem Sofa und stopft Plätzchen in sich hinein. Ihr Baby ist in einen Dauerschlaf gesunken. Der sehnsuchtsvoll erwartete Sohn, kann die Erwartungen nicht erfüllen und wird mit dem Weihnachtsbaum erschlagen.
Heiligabend - das gemütliche Familienfest nimmt seinen eigenen, verhängnisvollen Lauf ...
"Ein böses, ungeheuerliches Weihnachtsfest mit Sprach- und Gefühlzombies voller Hass und Liebessehnsucht. Kein Küchenstubennaturalismus, kein Soziodrama - sondern der Versuch, mit einer sehr eigenwilligen formbewussten Kunstsprache das Ungeheuer der (schweizer) Familie frontal anzugreifen." (Programmheft Autorentheatertage Hannover 1995)
Katharina Tanner
Rufst du mein Vaterland oder Swiss Christmas
Eine patriotische Komödie mit Gesang aus der Schweizer Provinz
4 D, 2 H, Verwandlungsdek
UA: 04.12.1996 · Kampnagel, Hamburg (Switch-Production in Koproduktion mit dem Theaterhaus Gessnerallee, Zürich) · Regie: Maja Franke