Eine epilepsiekranke junge Frau aus der süddeutschen Provinz beginnt gegen den Willen der Mutter zu studieren. Schon bald verschlechtert sich der Zustand der psychisch kranken und streng katholisch erzogenen Frau. Ärzte scheinen nicht helfen zu können. Sie selbst beginnt, an die Verfolgung durch Dämonen zu glauben. Am Ende begibt sie sich mit Unterstützung ihrer Eltern in die Hände eines jungen Priesters, der mit Hilfe von exorzistischen Ritualen den Teufel auszutreiben versucht. Nach tagelangem Verlauf stirbt die Frau an Entkräftung.
Requiem wurde im Februar 2006 im Rahmen des Wettbewerbs der 56. Internationalen Filmfestspiele Berlin uraufgeführt. Regie führte Hans-Christian Schmid.
„Hans-Christian Schmid hat eine Studie über religiösen Wahn in der deutschen Provinz der Siebziger gedreht. Subtil schlüsselt er in Requiem die seelisch-soziale Gemengelage auf, die dazu führt, dass sich eine aufgeklärte junge Frau vom Teufel besessen glaubt. Tröstliche Esoterik hat in seinem Psychodrama ebenso wenig Platz wie Blut-und-Dornen-Ikonografie.“ (Der Spiegel)
„Viel eher als das Spektakel einer Teufelsaustreibung mit geiferndem Mund, gespannten Sehnen und geschwollenen Adern bebildert Requiem die Phänomenologie einer Ratlosigkeit. Alle meinen es gut, und alle sind überfordert, der soziale Halt zerbricht. Es geht Regisseur Hans-Christian Schmid nicht um die Exzesse des Exorzierens. Er entwickelt die Epileptikerin, die der Welt allmählich verloren geht, als dreifaches Opfer: der Eltern, der Medizin, der Religion.“ (Die Zeit)
Hans-Christian Schmid, Bernd Lange
Requiem
Frei nach einer wahren Begebenheit
Nach dem gleichnamigen Film
von Bernd Lange und Hans-Christian Schmid
Nach dem gleichnamigen Film
von Bernd Lange und Hans-Christian Schmid
6 D, 5 H
UA: 15.09.2007 · Staatstheater Mainz · Regie: Marcus Mislin