Ein Tag im Leben Stuart McQuarries: Es ist Samstagmorgen und Stuart hat beschlossen, nicht aus dem Haus zu gehen. Wozu auch? Die Beziehung zu Angie liegt brach und seine ewig nörgelnde Mutter und seine Katze Galloway verachten ihn. Da schlurft Stuart trotz freundlicher Aufmunterungen seines Kumpels Paul Blair doch lieber in Unterhosen durch die Wohnung und gibt sich Tagträumen hin. Bewusstsein und Unterbewusstsein verschwimmen rasch: Stuart hört die Kommentare der Hinterbliebenen bei seinem eigenen Begräbnis – nachdem er von seinem besten Freund mit einem Kissen erstickt wurde; er lebt seine kühnsten sexuellen Phantasien und plötzlich ist da ja auch wieder sein Spielkamerad Mullet, der ihn in seine Kindheit in den Siebzigern zurückversetzt. Und wieso verwandelt sich die Frau, die durch die Szene streift, mal in Angie und mal in seine Exfreundin Laura? Es scheint, als ob Stuart nur in der eigenen verworrenen Traumwelt er selbst sein kann. Die ist bald rosarot, bald rabenschwarz. Hat er je wirklich geliebt? Warum hat er eigentlich mit Angie Schluss gemacht? Und auch Mullet stellt unbequeme Fragen: „Was ist mit dir passiert, Mann? Du wolltest Astronaut werden. Was ist aus dem Jungen geworden, der eine Rakete bauen wollte, um zum Mars zu fliegen? Ich mein, guck dich doch mal an!“
2006 brachte er seine Komödie Realism am Royal Lyceum Theatre zur Uraufführung. Mit dieser Co-Produktion des National Theatre of Scotland und des Edinburgh International Festival feierte er große Erfolge und bewies damit einmal mehr, dass er zu den bedeutendsten Autoren des gegenwärtigen britischen Theaters gehört. (Ankündigung des Theater Bonn)
Anthony Neilson
Realismus
(Realism)
Deutsch von Patricia Benecke
3 D, 4 H
UA: 14.08.2006 · National Theatre of Scotland in Koproduktion mit dem Edinburgh International Festival · Regie: Anthony Neilson
DSE: 7.9.2007 · Theater der Bundesstadt Bonn · Regie: Patricia Benecke
DSE: 7.9.2007 · Theater der Bundesstadt Bonn · Regie: Patricia Benecke