Auf einer mit Koffern und Kisten vollgestopften Bühne sucht Casalia Beltrop, eine Frau Mitte Vierzig, den Gepäckschein mit der Nummer 46 in Händen, nach ihren persönlichen Sachen. Aber sie findet sie nicht, und so sehr sie auch nach einem Verantwortlichen ruft, es kommt niemand. Das Gepäck mit ihrer Nummer ist aus Pappe statt des erwarteten aus Krokodilleder. Als sie es öffnet, fallen ein Haufen menschlicher Knochen und Skelette heraus und jedem Knochen und Skelett kann sie Namen zuordnen.
Hat sie die zu Knochen verwandelten Menschen verschwinden lassen? Gehören die Koffer jemand anderem mit der gleichen Gepäcknummer? Hat man mit ihrer Farbenblindheit gespielt, denn ihr Schein ist blau?
Aus einem anderen Koffer zieht sie das Original der "Mona Lisa", das sie aus dem Louvre gestohlen haben will. Aber niemand scheint das gestört zu haben. Wo ist sie hier? Wenn sie in Südamerika, gar in Argentinien wäre oder von dort vertrieben worden wäre, müsste sie doch etwas angestellt haben.
Sardinenbüchsen aus einem anderen Koffer stellen sich zum Teil als explodierende Granaten heraus. Schmuggel von Sprengkörpern, ein Haufen menschlicher Knochen, die gestohlene "Mona Lisa", und niemand reagiert. Schließlich kriecht sie, der keiner sagen kann, ob sie im Begriff ist zu gehen oder gerade erst angekommen ist, selbst in einen großen Koffer.
Diana Raznovich
Persönliche Sachen
Monolog in 1 Akt
(Efectos Personales)
(Efectos Personales)
Deutsch von Gerd-Rainer Prothmann
1 D, 1 Dek
UA: 1989 · Sydney
frei zur DSE