"Die Vergangenheit belastet uns. Die Gegenwart belastet uns, und die Zukunft gibt es nicht. Der Sinn des Ganzen? ...Sinn. Falsche Frage. Die Frage nach dem Sinn ist die absolut falscheste von allen falschen Fragen."
Das Debütstück Nicht nichts des jungen Autors Jannis Klasing erzählt von dem Aufeinandertreffen zweier Außenseiter, von der ruppigen, zutiefst verunsicherten Nina, die Zeit ihres Lebens darauf hofft, dass jemand nach ihr verlangt und von Tom, der Problematisches im Drogenrausch zu versenken sucht.
Nina wartet neben einer Telefonzelle. Und während sie endlos auf das ersehnte Läuten wartet, bespricht sie ein Tonbandgerät mit der Verzweiflung ihres jungen Lebens. Auf der Suche nach seinen Partyboys findet Tom Nina. Im unterschiedlichen Zelebrieren der Einsamkeit entdecken sie das Gemeinsame. Aus gegenseitiger Annäherung wächst die Erkenntnis, liebenswert zu sein. Beide nehmen diese neue Erfahrung verunsichert an, immer auf der Hut vor neuen Enttäuschungen. Doch während Tom seiner Liebe Ausdruck verleiht und gar ein gemeinsames Leben plant, verkriecht Nina sich mehr und mehr in ihren Ängsten. Irgendwann hat sie zu lange gezögert. Das Telefon läutet, doch Nina und Tom sind längst verschwunden.
"Nicht nichts heißt das bewegende kurze Drama. Und es enthält das ganze Leben in einem 50 Minuten dauernden Augenblick." (taz hamburg)
"Der junge Autor gewinnt für sich durch eine nie wabernde Phantasie, entwickelt ein erstaunliches Gefühl für Sprache, wenn er das störrisch Wortkarge mit einer ausgreifenden, an Bildern und Synonymen reichen Rhetorik wechseln lässt."
(Süddeutsche Zeitung)
"Was bei Klasing aufhorchen lässt, sind die Dialoge. Seine Figuren drücken aus, was die New Generation empfindet." (Die Welt)
Jannis Klasing
Nicht nichts
Für Kinder ab 10 Jahren
1 D, 1 H
UA: 13.01.2002 · Deutsches Schauspielhaus, Hamburg · Regie: Sebastian Schlösser
Übersetzt in: English