Anlässlich der Fußball-WM hat der Unternehmer Erich, dessen Firma gerade dabei ist, einen lukrativen Auftrag für einen Hotelbau in den Emiraten abzuschließen, eine VIP-Lounge gemietet. Dorthin lädt er nun seine Kumpels - den Möbeldesigner Otto, seinen PR-Mann Max und seinen Jugendfreund Walter – ein, um sich mit ihnen bei viel Bier das Spiel anzusehen, wie echte Kerle das eben tun.
Bald schon aber machen die gehäuften Anrufe von Ottos Mutter klar, dass der jedenfalls noch ziemlich an Mutters Rockzipfel hängt. Max, dem er sich anvertraut, sitzt seinerseits im selben Boot. Was Otto die sonntägliche Schnitzelpflicht bei Muttern, ist Max die samstägliche Mensch-ärgere-dich-nicht-Partie. Nicht unproblematisch, aber da gibt es Gott sei Dank noch Walter – und der lebt noch bei Mama! Otto und Max stürzen sich mit Feuereifer auf diesen vermeintlich gravierendsten Fall, um Walter in die Freiheit zu führen.
Nur Erich kennt solche Probleme scheinbar nicht. Er trifft seine Mutter nur gelegentlich vor Gericht, wo der Entmündigungsprozess, den er gegen seinen Vater angestrengt hat, verhandelt wird. Erich ist knallhart, nicht so ein Weichei wie diese Muttersöhnchen um ihn herum. Oder?
"Man(n) kann seine Mutter mögen, man kann sich wegen ihr die spärlichen Haare raufen, man kann sie abgöttisch verehren oder jeden Sonntag mit ihr ein Schnitzel essen müssen. Aber man kann vermutlich nie aufhören, diese rätselhafte Verbindung NICHT zu verstehen." (Manfred Schild)
Manfred Schild
Muttersöhnchen
4 H
UA: 10.05.2012 · Kellertheater Innsbruck · Regie: Manfred Schild