Mr. Peters ist ein kluger Mann, der in der Welt herumgekommen ist; die Orientierung nicht zu verlieren, gehörte zu seinem Job als Pilot. Jetzt ist er müde, vergesslich, alt; älter jedenfalls als alle, die er kennt.
Auf seine Frau wartet er - in einer heruntergekommenen Nachtbar, die zum Verkauf steht. Wenn er sich recht erinnert, hatte seine Frau vor, die Bar zu kaufen. Gleich muss sie kommen.
Aber Genaues weiß er nicht. Er weiß auch nicht, ob der Mann, der ihn begrüßte und in der Bar herumführte, der Makler oder nicht eigentlich sein Bruder ist. Wer diese penetrant optimistische Schwangere ist, die mit ihrem New Age-Freund in die Bar kommt? Vielleicht, wie er später meint, seine Tochter?
Nicht, dass Mr. Peters unglücklich wäre. Er hat keine Sorgen. Außer, dass die Welt sich so verändert hat, dass er sich nicht mehr darin zurechtfindet und meint, das Leben ginge an ihm vorbei.
Mr Peters' Connections ist kein anklagendes Stück, sondern eine intelligente, (selbst)ironische, oft witzige, aber nie zynische Beschreibung dessen, was in einem alten Menschen vorgeht, wenn die Höhenflüge nur noch Erinnerung sind und schließlich alle Gewissheiten schwinden - ein Zustand, in dem von Kontinuität, von einem Lebensweg nicht mehr die Rede sein kann
Eigentlich ist es ein Ein-Mann-Stück - alle anderen Gestalten sind Personen aus Mr. Peters' Vergangenheit, die für Augenblicke seine Tagträumereien kreuzen, ihn durch ihre Nähe aufschrecken und dann als Erinnerungsbilder wieder ins Vergessen zurücksinken.
Arthur Miller
Mr. Peters' Verbindungen
(Mr. Peters' Connections)
Deutsch von Inge Greiffenhagen / Bettina von Leoprechting
4 D, 4 H, 1 Dek
UA: April 1998 · Signature Theatre Company, New York · Regie: Gary Hynes
DSE: 04.03.2000 · Hamburger Kammerspiele · Regie: Horst Königstein
DSE: 04.03.2000 · Hamburger Kammerspiele · Regie: Horst Königstein