Donald, ein Autor aus New York, hat ein Theaterstück geschrieben, dessen Rechte von Hollywoodproduzenten gekauft wurden. Das Studio weist dem Autor eine Mitarbeiterin zu, die helfen soll, den Stoff filmgerecht zu machen: Joan Schwartz, eine mit allen Wassern gewaschene Professionelle der Filmwirtschaft. Sie nimmt das junge Genie an der Hand, erläutert ihm die Gesetze der Filmkunst und des Marktes und unterweist die Nachwuchskraft im Gebrauch der Dinge, ohne die beim Film gar nichts geht: Alkohol und Zigaretten. Aus einem selbstständigen, in seinen besten Momenten klarsichtigen Künstler wird ein durchgängig besoffen daherfaselnder Mitarbeiter der Filmindustrie, der ohne fremde Hilfe nicht mehr zurechtkommt.
Stoffe, in denen sich die Kulturindustrie selbst auf's Korn nimmt, haben üblicherweise etwas Gemütliches, wenn nicht Lustiges: Es gibt darin die 'guten' Künstler, die von der 'bösen' Industrie verwurstet werden sollen und sich entweder durchsetzen oder scheitern. In "Mood Indigo" ist nichts gemütlich: Die abwechselnd explodierenden und implodierenden Egos der Kreativen werden mit professionellem Jargon zugemüllt und mit Drogen gepäppelt, um aus den kümmerlichen Talenten geldwerten Vorteil herauszuschlagen: Cassavetes ist von allen, die über die Unterhaltungsindustrie geschrieben haben, der bitterste, und der böseste.
John Cassavetes
Mood Indigo (East West Game)
(East West Game - Mood Indigo)
3 D, 5 H
UA: Oktober 1980 · Callboard Theatre, Los Angeles
frei zur DSE