In Illinois ist man zufrieden mit sich und der eigenen sozialen Nische. Bis die mysteriöse Bankangestellte Tilly erscheint. Tillys erotische Melancholie stellt das Leben aller komplett auf den Kopf. Niemand kann sich ihrem unerklärlichen und scheinbar irrsinnigen Charme entziehen. Als Tilly sich jedoch selbst verliebt und plötzlich nicht mehr melancholisch ist, hat das verheerende Auswirkungen auf die Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung.
Sarah Ruhls Melancholie ist eine geistreiche, musikalische Farce über europäische Schwermut und amerikanische Seichtheit, über Sehnsüchte und Gefühllosigkeit, über Glückseligkeit und Normalität und nicht zuletzt über das Wesen der Zuneigung überhaupt. In frecher Ironie spielt Ruhl mit theatralischem Leiden und künstlicher Bedeutsamkeit – ohne selbst bedeutungslos zu werden. Die Regeln der „Wirklichkeit“ werden außer Kraft gesetzt, um eine Geschichte zu erzählen, die kaum wahrer sein könnte.
„In contrast to the title, the scenario is anything but somber. Ruhl has imbued the work with a lighthearted absurdist touch that ranges from clever to ridiculous to wicked as Tilly obliterates and then reconstructs the psyches of everyone around her.”
Variety
Sarah Ruhl
Melancholie
(Melancholy Play)
Deutsch von Michel Büch
3 D, 2 H
UA: 28.06.2003 · Piven Theatre, Evanston, Illinois
frei zur DSE