Der Lehrer, Mister M genannt, verkörpert die schwarze Bevölkerung Afrikas, die zwar mit der bestehenden Herrschaftsform nicht einverstanden ist, eine gewalttätige Konfrontation jedoch ablehnt und statt dessen auf Wissen, Erkenntnis, Aufklärung der Jugend - die Macht der Worte eben - setzt. Der junge Thami hegt dagegen mehr und mehr Zweifel an der Richtigkeit der politischen Einstellung seines Mentors und Förderers; er schließt sich den bewaffneten Aufständischen an. Zwischen diesen beiden Polen steht die junge weiße Schülerin Isabel, die sich sowohl mit Thami als auch mit dem Lehrer anfreundet. Isabel versucht zu verstehen, ist von einer grenzenlos aufrichtigen Naivität und Neugier. Sie möchte zwischen Lehrer und Schüler vermitteln, scheitert natürlich, da ihr das wirkliche Verständnis für die Zwangslage beider Seiten fehlt, in die sie sich aufgrund ihrer anderen Hautfarbe und Lebensbedingungen niemals wird hineinversetzen können. In gutem Glauben, denn er möchte die Jugend Südafrikas vor Selbstzerstörung bewahren, denunziert Mister M die Aufständischen. In letzter Minute versucht Thami, seinen alten Lehrer trotz dieses Verrats vor der aufgebrachten Menge zu retten, aber Mister M stellt sich dem Mob und wird umgebracht. Bevor Thami selbst fliehen muss, rechtfertigt er diesen Mord vor Isabel, und sie gehen versöhnt auseinander.
Athol Fugard
Meine Kinder! Mein Afrika!
Stück in 2 Akten
(My Children! My Africa!)
(My Children! My Africa!)
Deutsch von Jörn van van Dyck
1 D, 2 H, 1 Dek
UA: 27.06.1989 · Market Theatre, Johannesburg · Regie: Athol Fugard
DSE: 15.01.1991 · Kinder- und Jugendtheater, Halle · Regie: Monica Querndt
DSE: 15.01.1991 · Kinder- und Jugendtheater, Halle · Regie: Monica Querndt