Mein Kind ist die Geschichte eines geschiedenen Vaters, der mit wachsender Verzweiflung um seinen neunjährigen Sohn kämpft angesichts der feindseligen Haltung seiner Ex-Frau, die ihm den Zugang zu seinem Kind zunehmend einschränken will. Die Frau hat ihren Mann, der in ihren Augen ein Versager ist, vor die Tür gesetzt und ist jetzt mit dem erfolgreichen und wohlhabenden Karl verheiratet. Der Sohn hat nicht nur ihre Ablehnung und Verachtung für den Vater längst übernommen, sondern auch den
Materialismus der Mutter – er möchte einen Vater, der stark und reich ist, und macht es dem Mann nicht leicht, eine gute Beziehung mit ihm zu haben.
Aber der Mann liebt seinen Sohn, und als ihm der Zugang zu ihm ganz verwehrt werden soll, entführt er ihn. Karl spürt die beiden auf und es kommt zur brutalen Konfrontation zwischen den Männern.
Mike Bartletts Sprache in Mein Kind ist extrem reduziert, geprägt von Andeutungen und Auslassungen. In den kurzen, ineinander übergehenden Szenen des Stücks entsteht eine so intensive Atmosphäre der Wut und des Leidens der Figuren, dass sie mitunter bis an die Grenzen des Erträglichen geht.
„The play conjures a world of pain and a devastating sense of the debased callousness of our age.“ (The Telegraph)
Mike Bartlett
Mein Kind
(My Child)
Deutsch von Lorenz Langenegger
6 D, 5 H, (Doppelbes. möglich)
UA: 03.05.2007 · Royal Court Theatre, London · Regie: Sacha Wares
frei zur DSE