"Wenn wir mal ein autoritäres Land waren und die Sechziger dagegen gekämpft haben. Und wir jetzt kein autoritäres Land mehr sind, sondern so was von liberal. Sogar schon fast neoliberal. Da liegt dann quasi die Ursache der Desorientierung. Weil man ja immer gegen offene Türen rennt oder schon gar nicht mehr das Bedürfnis hat zu rennen. Weil anscheinend ja alle Türen offen sind." So Jonathan, der männliche Teil des Paares, an dessen Beispiel Meike Hauck zeigt, wie es einer ganzen Generation geht. Einer Generation ohne Ideologien und Utopien, dafür mit totaler Freiheit, einer Freiheit, die schon wieder zur Last wird. Statt mit politischem Kampf sind diese jungen Menschen mit Individualisierung und Konsum aufgewachsen. Aber reicht das? Und ist Widerstand trotzdem möglich? (Ankündigung des Staatstheaters Mainz zur Uraufführung)
"Das Ziel? Natur scheidet aus, denn an der Grenze zur Natur gibt es keine Autobahnausfahrt. Und auch der Konsum befriedigt Jonathan nicht mehr, denn "nach dem zwölften geilen Pulli willst du keine Pullis mehr". Meike Hauks Stück ist zugleich Spiegelbild einer Generation und Anklage gegen Unbekannt." (Frankfurter Allgemeine Rhein Main)
"Am Ende aller Ideologie- und Grabenkämpfe implodiert der blanke Freiheitsterror. Das wirkt ein wenig plakativ und doch: Erst wenn wir die Bilder auch mal ausschalten, kann im Kopf vielleicht wieder ein echter Film entstehen." (Mainzer Rhein Zeitung)
Meike Hauck
Mad in America
1 D, 1 H
UA: 16.09.2004 · Staatstheater (Tic), Mainz · Regie: Wulf Twiehaus