Werther und Lotte, das fiktive Traumpaar des 18. Jahrhunderts, gelten bis heute als Inbegriff leidenschaftlich Liebender. Sie sind die Helden des berühmtesten deutschsprachigen Romans neben den »Buddenbrooks« und »Steppenwolf «. In ihm vereinen sich irrationale Sehnsüchte und hemmungslose Hingabe zu einem berauschenden Kondensat – einem Kondensat, das »Werther«-Fans in den Freitod trieb und Generationen das eigene Herz herausweinen ließ. Die Unmöglichkeit einer idealen Liebe: Dies ist Goethes »Die Leiden des jungen Werther«. Doch was geschieht, wenn Fiktion auf Wirklichkeit trifft? Jahre nach dem Welterfolg des Buches, so das erzählerische Konstrukt Thomas Manns, geht Lotte, eigentlich Charlotte Kestner, ihrem eigenen Mythos nach und reist zu Goethe, dem Alter Ego Werthers und inzwischen weltbekannten Autor, nach Weimar. Was ist wahr, was ist Erfindung? Erinnert sich Charlotte an Lotte oder anders herum? Kaum in Weimar angelangt, umlagern Fans ihr Hotel, tragen Vasallen und Trabanten Goethes Neuigkeiten ihres Abgotts an sie heran. Doch das Rendezvous mit dem Genie steht noch aus. Hält die Begegnung dem Wunschbild stand, oder entlarvt sich alles als Komödie? (Theater Lübeck)
John von Düffel, Thomas Mann
Lotte in Weimar (Werther revisited)
Nach dem gleichnamigen Roman
Für die Bühne bearbeitet von John von Düffel unter Verwendung von "Die Leiden des jungen Werthers"
Für die Bühne bearbeitet von John von Düffel unter Verwendung von "Die Leiden des jungen Werthers"
Auftragsarbeit für das Theater Lübeck
2 D, 4 H
UA: 15.11.2013 · Theater Lübeck · Regie: Marco Štorman