LisaLouise befindet sich mit ihrer Tochter auf der Flucht. Ihr Mann Stefan, ein Polizist, hat sie jahrelang psychisch und physisch misshandelt. Sie begegnet Katharina, einer ehemaligen Schulkameradin. Auf Hilfe hoffend, vertraut sie sich ihr an. Ein Leben der Extreme. Als Zögling desinteressierter Pflegefamilien heiratet sie später Männer, die sie beherrschten und somit das Martyrium ihrer Kindheit verlängerten. Den Schulkameradinnen Nina und Katharina war so ein Leben von jeher fremd. Aufgewachsen in wohlgeordneten Verhältnissen, sind sie inzwischen verheiratet und beruflich erfolgreich. Katharina hat Mitleid mit der Geflohenen, wehrt sich aber gleichzeitig gegen die stattfindende Vereinnahmung. Trotzdem kann sie sich der Faszination nicht entziehen. Als Nina Katharina vom Tod des Polizisten Stefan berichtet, horcht sie auf. Hatte LisaLouise nicht auch von einem tödlichen Unfall ihres ersten Mannes erzählt? Langsam bekommt Katharina Angst. Sollte aus dem misshandelten Opfer eine Täterin geworden sein? Die Tür, die sie sich und der Freundin schon so weit geöffnet hat, fällt laut donnernd ins Schloss.
"Katarina geht zur Tür und legt die Sicherheitskette vor. Dann lehnt sie sich an die Tür und schließt die Augen."
LisaLouise greift eine sehr sensible Thematik auf, die in diesem Stück beeindruckend und fern von jedem Pathos zum Zuge kommt.
Majgull Axelsson
LisaLouise
(LisaLouise)
Deutsch von Jana Hallberg
6 D, 4 H
UA: Januar 2003 · Kungliga Dramatiska Teatern, Stockholm
frei zur DSE