ER hat sich vom letzten Geld seiner Freundin eine Kettensäge gekauft. Das Stück beginnt. Man sieht ihn; in Kostüm und Maske von Leatherface aus dem Film "The Texas Chain Saw Massacre" probiert ER die Kettensäge aus. SIE platzt hinein; macht ihm erbitterte Vorwürfe, die er ebenso lautstark und erbittert erwidert. Das ruft den Nachbarn auf den Plan, der sich über den Krach beschwert und die Polizei alarmiert. Das Haus wird umstellt, da die Polizei annimmt, ER halte SIE gewaltsam fest. Inzwischen hat sich das Paar jedoch wieder versöhnt und nutzt die ungewohnte Situation aus. Bier wird gefordert und von der Polizei auch gebracht. Blackout. Die Nacht bricht herein. Am anderen Morgen wird das was als Spiel begann, zum blutigen Ernst. Im Glauben, die Polizei sei verschwunden, steckt ER enttäuscht seinen Kopf zu weit aus dem Fenster - Schuss.
Lederfresse ist ein sehr heutiges Stück mit einer düsteren Phantasie, die für eine Perspektive wenig Platz lässt. Gezeigt werden eine Beziehung und eine Gesellschaft, die an der Eskalation von Gewalt in allen Bereichen großen Anteil haben.
Helmut Krausser
Lederfresse
Stück in 1 Akt
(abendfüllend)
(abendfüllend)
1 D, 1 H, 1 Dek
UA: 16.04.1994 · Thalia Theater (tik), Hamburg · Regie: Nicolai Sykosch
Übersetzt in: English, French, Polish, Spanish,