Ein kleiner Bauernhof in Bayern, 1815. Eine unerklärliche Kältewelle vernichtet die Ernte. Niemand ahnt, dass kurz zuvor der Vulkan Tambora in Indonesien ausgebrochen ist. Eine gigantische Aschewolke hat sich um den Globus verteilt und bringt das Weltklima durcheinander. In ganz Europa fällt der Sommer aus. Zwei Jahre lang wächst auf den Feldern fast nichts.
150 Jahre später ist Bayern das gelobte Land von Ackerbau und Viehzucht. Auf dem gleichen Landstrich lässt es sich nun als cleverer Großbauer, unterstützt von Subventionen und Kunstdünger und unter dem Schutzschirm amerikanischer Atomraketen, vortrefflich leben, während die junge Generation der Nachkriegskinder in die Opposition geht. Die „Grenzen des Wachstums“ scheinen beiden Seiten unendlich weit entfernt.
2025 schließlich übernimmt eine junge Chemikerin aus München den ehemals prosperierenden, heruntergekommenen Betrieb. Sie will mit allerneuesten Technologien Lebensmittel im Labor synthetisieren. Endlich sollen Kapitalismus und Nachhaltigkeit versöhnt werden.
Regisseur Christoph Frick und Autor Lothar Kittstein haben sich künstlerisch und aktivistisch bereits intensiv mit dem Klimawandel und möglichen Szenarien für ein nachhaltiges Zusammenleben beschäftigt. Sie blicken auf die jahrhundertelange Geschichte des Ackerbaus und auf jene, die die Erde bepflanzen, damit sich die Supermarktregale füllen. Ein Hof in Bayern ist der Schauplatz für drei Zeitbilder über die Abhängigkeit des Menschen von der Natur. Land erzählt von unseren Versuchen, sie für das Überleben zu bezwingen. (Ankündigung der Münchner Kammerspiele)
Lothar Kittstein
Land
in Zusammenarbeit mit Christoph Frick
Auftragsarbeit für die Münchner Kammerspiele
Auftragsarbeit für die Münchner Kammerspiele
3 D, 3 H
UA: 09.02.2024 · Münchner Kammerspiele · Regie: Christoph Frick