Carl Zuckmayer

Kranichtanz
Stück in 1 Akt
2 D, 3 H, 1 Dek
UA: 08.01.1967 · Schauspielhaus Zürich · Regie: Leopold Lindtberg
Dave kommt von der Musterung zurück nach Hause auf die Farm. Er kommt zurück, um mit seinem bisherigen Leben zu brechen. Er spürt nicht den "alten Geist" in sich, wie ihm sein Vater gerne einreden möchte. In dem Glauben an das Land, an die Verbundenheit mit seinem Vater und an die Beständigkeit hat er sich geirrt. Nichts hält, das ist seine Erkenntnis und sein neues Credo. Er wird mit Almeida irgendwohin ziehen, um so zu leben wie alle. Denn wenn man so lebt wie alle, lebt man ewig. Alles geht immer so weiter.
Ihr Aufbruch, Anfang und Ende zugleich, ist das Fanal für weitere, tragisch verlaufende Veränderungen. Daves Vater Loren hat mit dem Weggang seines Sohnes den Sinn seiner Arbeit an der Farm verloren. Er will wegziehen, und auch Rhoden, seine Geliebte und ebenfalls Farmerin, glaubt daran, dass jetzt alles zu Ende ist - auch ihrer beider Liebschaft. Wie Dave es von sich behauptete, weiß auch sie, dass sie im falschen Leben ist.
Symbole für den Untergang sind die Kraniche, die bald aussterben werden. Jolly, Rhodens Mann, der sich scheinbar als einziger in dem falschen Leben genüsslich eingerichtet hat, ahmt den Tanz der Kraniche nach - aberwitzig, quälend. Rhoden erschießt ihn. Aus Liebe. Aus Hass.