Marta und Albert führen ein Leben, das am Reißbrett von ihnen selbst so entworfen wurde. Eines Tages erschießen sie Erich, der eigentlich nur gekommen war, um ihren Abfluss zu reparieren. Ein unhaltbarer Eingriff in deren Kontrollmanie, die nur die Gegenseite unglaublicher Gewaltbereitschaft darstellt, weil sie das Ergebnis erlittener Gewalt ist.
Die Demütigungen, die sie Erich angedeihen lassen, bevor sie ihn erschießen, erfahren sie danach am eigenen Leib von Herrn Richard, einem Vollzugsbeamten, dessen genaue Funktion innerhalb des Rechtsgefüges zwar abstrakt bleibt, der aber, ohne es zu beabsichtigen, Martas und Alberts Begriff von Grabesstille und unverrückbarer Ordnung wiederherstellt, in dem er an ihnen exerziert, was beiden aus Kindertagen offenbar bestens vertraut ist.
Robert Woelfl
Kommunikation der Schweine
1 D, 2 H
UA: 23.03.2002 · Stadttheater Bremerhaven · Regie: Alexander Seer