Eugene O'Neill
Kaiser Jones
Einakter (abendfüllend)
Deutsch von Robert Schnorr unter Verwendung der Übersetzung von Gustav Kauder
(Emperor Jones)
Deutsch von Robert Schnorr unter Verwendung der Übersetzung von Gustav Kauder
(Emperor Jones)
Deutsch von Robert Schnorr
1 D, 4 H, Verwandlungsdek
UA: 01.11.1920 · The Provincetown Playhouse, New York · Regie: George Cram Cook
DSE: 17.10.1924 · Berlin · Regie: Berthold Viertel
DSE: 17.10.1924 · Berlin · Regie: Berthold Viertel
Der Schwarze Brutus Jones, ein ehemaliger Pullman-Schaffner, hat sich zum Kaiser einer westindischen Insel aufgeschwungen. Die Macht in Händen beutet er die naiven einheimischen Schwarzen restlos aus, bis sie sich unter der Führung ihres Häuptlings Lem gegen ihn erheben. Kaiser Jones muss durch den Urwald fliehen, begleitet vom unheimlichen Getrommel der Eingeborenen, die sich mit heidnischen Ritualen zum Kampf gegen ihn rüsten. Jones, zuerst selbstbewusst und zielsicher, verliert im undurchsichtigen Dschungel zusehends die Orientierung und ist, von Paranoia gepackt, unheimlichen Erscheinungen ausgesetzt, die ihn in unterschiedlicher Gestalt mit vergangenen Untaten konfrontieren. Gehetzt von Schuld, verwirrt vom Gedröhn der Trommel und seinen Schreckensvisionen, läuft er seinen Verfolgern direkt in die Arme udn stirbt im Hagel der Silberkugeln - eines Kaisers würdig. Eugene O'Neil, der mit seinen Dramen gerne auch formal experimentierte, hat sich in Kaiser Jones, entstanden 1920, der Mittel des Expressionismus bedient und ein Mono- und Stationendrama geschaffen, das den "Helden" auf seinem Weg ins eigene Innere sicht- und hörbar begleitet.