Man kann nicht Gott und Mammon gleichzeitig dienen, und wenn man es versucht, gerät man unweigerlich in Entscheidungsnot - erst recht dann, wenn Gott in Gestalt von "Jack on the Green", dem englischen Äquivalent zu Pan, daherkommt.
Die alternde Konzernchefin Violet Lazara springt mit ihren Angestellten um wie mit Sklaven. Eines ihrer Opfer ist Jacko, ein kleiner, verschüchterter Angestellter, der es gewohnt ist, drangsaliert zu werden. Er wird auf der Landpartie der Lazara zum Hauptakteur in dem grotesken und erschreckendem Spiel um Macht, Wille und Liebe. Während eines heidnischen Rituals wird er zum König gekrönt und steht eben jenem Jack gegenüber - seinem Alter ego, seinem anderen Gesicht. Jack und Jacko schließen einen Pakt: Eine Woche lang darf sich Jacko der Kraft von Jack bedienen, er kann die Natur beeinflussen, kann sich endlich einmal frei und lustvoll bewegen, er kann besonders auch den Menschen zeigen, was sie wirklich wollen. Etwa dem mittelalterlichem Ehepaar, das sich trennen will, es aber nicht schafft, oder dem jungen Paar, das als Folge von Jackos Ratschlägen endlich der Begierde freien Lauf lässt. Am Ende der Woche will Jacko seinen göttlich-diabolischen Patron Jack ausspielen - aber jeder Pakt, ob mit einem Gott oder einem Teufel - hat seinen Preis. Jack behält die Oberhand. Aber ohne Jacko kann er nicht wahrgenommen werden, und so versinkt - nach der mörderischen Zuspitzung des archaischen Kults - alles wieder in die nicht minder brutale Alltäglichkeit. Nur Violet bleibt von allem unberührt - vom Vordringen der Natur ebenso, wie vom Kampf arm gegen reich, den ihre Arbeiter versuchen.
Robert Bolt
Jacko Jack
Stück in 2 Akten
(Gentle Jack)
(Gentle Jack)
5 D, 10 H, 2 Dek
UA: 11.12.1963 · Queen's Theatre, London · Regie: Noel Willman
frei zur DSE