Alexander Widner
Iss und werde oder Wenn der Wind wieder oben ist
Divertimento für eine Dame (quasi una fantasia)
1 D, 1 Dek
UA: 26.11.1987 · Künstlerhaus Wien / Heftiger Herbst · Regie: Victor Aron
Immer wieder werden die Konstituenten des abendländischen Denkens mit der Zivilisationskrankheit zum Tod, oder der Disposition dazu, die in jedem Menschen präsent ist, konfrontiert. "Der Wille, das Erwartete, das Gesammelte nicht zu verlieren", liefert das utopische Moment, denn "Alles ist besser als tot." So Marie in Iss und werde, ihrem Lebensmonolog als die Geschichte einer Unterwerfung. Die Sehnsucht nach dem Ort und Sinn einer persönlichen Herkunft und Geschichte, nach "etwas, das allen in der Kindheit scheint, und worin noch niemand war" (Ernst Bloch) löst sich nicht ein. "Ist dann der Wahnsinn unsere einzige Zuflucht?"