August Strindberg, der Frauenhasser, der oft dem Wahnsinn nahe, von Obsessionen besessene, von Dämonen gejagte große schwedische Realist, der nicht nur Theaterstücke, Romane, Erzählungen schrieb, sondern auch als Maler und Fotograf Ende des 19. Jahrhunderts seiner Zeit weit voraus war, inspirierte Simon Stone zu seinem neuen Projekt für das Akademietheater. Aus Strindbergs Kosmos hat Stone ein Hotel gemacht, in dem sich Männer und Frauen an einem Abend in grotesken, tragischen und komischen Beziehungen begegnen. Wie der Fotograf in Hitchcocks Das Fenster zum Hof sind wir Voyeure, sammeln Hinweise, lösen Rätsel, sind konfrontiert mit Banalitäten, mit Abgründen und intimsten Geheimnissen. Es ist die Geschichte einer Gesellschaft an einem Abend, in der wir tief in die finstersten Ecken des menschlichen Herzens blicken.
Strindberg hat ein unordentliches Oeuvre hinterlassen, ungeschickt, provokant, aber ehrlich und vor allem zutiefst menschlich. (Ankündigung Burgtheater)
Simon Stone
Hotel Strindberg
nach August Strindberg
Deutsch von Martin Thomas Pesl
4 D, 5 H
UA: 25.01.2018 · Burgtheater in Koproduktion mit dem Theater Basel · Regie: Simon Stone