Ein hochrangiger deutscher Politiker ist auf Staatsbesuch in Ägypten. Seine Frau wartet im Hotel darauf, dass endlich das Damenprogramm beginnt. Ihre Stylistin macht sie zurecht, ein Personenschützer bewacht sie. Aber die Frau des ägyptischen Innenministers, mit der sie zu den Pyramiden fahren soll, lässt auf sich warten. Angst vor einem Anschlag liegt in der Luft. Je länger die Ägypterin ausbleibt, desto nervöser werden die drei Deutschen. Allmählich gerät die Situation außer Kontrolle. Hotel Kairo spielt mit der Angst vor dem Fremden – und mit der Sehnsucht danach. Der Aufenthalt im Hotelzimmer wird für die Wartenden zum unkalkulierbaren Abenteuer. Welche Gefahr auf sie zukommt, können sie lediglich vermuten. Nur dass sie in Gefahr sind, das glauben sie definitiv zu wissen. Das Ausbleiben der ägyptischen Gastgeberin steigert ihre Einbildungskraft ins Unermessliche. Schließlich verweigert die Sprache selbst ihnen den Gehorsam. Zugleich aber stoßen die Figuren auf ihre ureigensten Verluste und Sehnsüchte.
„Auf den Flügeln der deutsch-ägyptischen Freundschaft sind die Drei nach Kairo geflogen. Überall herrscht Hitze, nur in dem kleinen Hotelzimmer nicht. Die Dialoge sind temporeich und witzig … Hotel Kairo ist grotesk, Politik und Ethik werden gelungen verknüpft zu einem Netz aus Halbwahrheiten, Vorurteilen und Egoismus.“ (campus)
Lothar Kittstein
Hotel Kairo
Auftragsarbeit für das fringe ensemble, Bonn
2 D, 1 H
UA: 5.3.2008 · Koproduktion mit dem Theater im Pumpenhaus, Münser und theaterimballsaal, Bonn · Regie: Frank Heuel