Von Künstlern, die ausziehen, die Wirklichkeit zu suchen: Ein „genialer“ Komponist, eine „geniale“ Sängerin, eine Pianistin, der Impresario und der Mäzen verlagern ihre permanenten Dispute vom bequemen Studio in eine einfache Schänke auf dem Land. Den Spuren eines Selbstmörders folgend, geraten sie in die Berge.
Bei aller Konkurrenz eint sie der Wunsch nach einer echten Sorge, nach unverfälschter Wahrnehmung und Normalität. Sie suchen Kontakt zur Wirklichkeit und können doch nicht anders, als über eben diese Wirklichkeit zu lästern. Mit ihren Omnipotenzansprüchen fallen sie über die schmerzende Gemütlichkeit her, verbal und mit ihren Körpern. Mindestens der Altbauer zahlt einen hohen Preis für seinen Ausflug in die Welt der Künstler.
Brutale Lust und haltlose Begierde, absolute Besitzansprüche und massive Provokation: Zurück im Studio steht am Ende ein Doppelmord, der die Verhältnisse unter den Künstlern umkehrt und doch alles offen lässt.
Werner Schwabs ureigene Sprachmusik erreicht mit Hochschwab einen Gipfel der Sprachartistik. Kabarettistisch und skurril jongliert er mit Hilfsverben und Übersteigerungen gleichermaßen. Er demaskiert die Arroganz des übergebildeten Menschen, der in seinem Egoismus erstarrt.
Werner Schwab
Hochschwab: Das Lebendige ist das Leblose und die Musik
Eine Komödie
3 D, 8 H, 2 Dek
UA: 09.06.1996 · Das Schauspielhaus, Wien · Regie: Hans Gratzer