Heillos ist die Geschichte von zwei sehr unterschiedlichen jungen Frauen, die zu Beginn des Stücks Zimmergenossinnen in einer Studenten- WG werden. Zu Anima, der schwarzgekleideten Intellektuellen und Theaterwissenschaftlerin, die sich oft vor Verzweiflung stumm zu Boden geworfen findet, gesellt sich Christa, das fröhlich adrette Mädchen aus der Vorstadt, das Geschichte studiert. Trotz all ihrer Unterschiede haben die beiden gemeinsam, dass sie sich als Außenseiter fühlen, die am Scheideweg stehen für ihr weiteres Leben. Aber da gibt es auch den älteren Kommilitonen Alan, mit dem Anima ein kurzes Verhältnis hatte und in den sie immer noch unglücklich verliebt ist, der nun mit Christa anbandelt ...
In Heillos ist Identität in stetem Wandel, ist fließend: Rollen werden getauscht, konventionelle Vorstellungen von Weiblich- und Männlichkeit verworfen, die Trennungslinie zwischen Homo- und Heterosexualität verwischt, Freundschaft und Loyalität werden gebrochen und wieder hergestellt. Indem sie schonungslos ins Detail gehende Szenen der Intimität mit extravaganten Traumsequenzen verwebt, in denen u.a. eine übel fluchende Jungfrau Maria und ein Paar Engel mit schwarzen Flügeln auftauchen, bebildert die Autorin den schweren, aber auch komischen Weg der beiden Frauen zur Selbstverwirklichung.
Scab wurde 2002 am Greenwich Street Theatre in New York uraufgeführt und seitdem an mehreren Theatern in den USA gespielt.
„[A] magical David Lynch-esque undertow sets Scab apart from others in this oeuvre. Where some plays are quirky, Scab is downright weird; where others give closure, Callaghan opens a wound.“ (Seattle Times)
Sheila Callaghan
Heillos
(Scab)
Deutsch von Bettina Arlt
4 D, 1 H
UA: März 2002 · Greenwich Street Theatre, New York · Regie: Hayley Finn
frei zur DSE