Jens Roselt

Handicap
Komödie
2 D, 2 H, 1 Dek
UA: 16.06.2002 · Bühnen der Stadt Köln (Halle Kalk) · Regie: Thorsten Fischer
Der Golfplatz wird für Jens Roselt in seiner Komödie Handicap zur Metapher für die Untiefen, die ausgehöhlte Künstlichkeit und den letzten Endes sehr banalen Wahnsinn solcher modischen Stichworte wie 'Identitätsdesign', um das es in der Geschichte seines Stückes geht.

Mira ist von einer großen Agentur damit beauftragt, den zwei Aspiranten für einen Posten im höchsten Management die Biographien zu polieren, zurechtzustutzen und sie für die große Aufgabe kompatibel werden zu lassen. In die Quere kommt ihr dabei unablässig eine von ihr längst aufgegebene Figur, ein vorhergehender Auftrag zur Umprogrammierung, der sich von ihr aber nicht hat durchführen lassen.
Letzte Reste allerdings von so etwas Altmodischem wie Selbstzweifel, Unsicherheit, persönliches Defizit, was ja, wie man in grauer Vorzeit annahm, so etwas wie ein Persönlichkeitsprofil erst ausmacht, lassen sie auf unterschiedlichste Weise an diesen zwei Bewerbern immer wieder scheitern.
Wen die Götter strafen wollen, dem erfüllen sie seine Wünsche, und die Vorgabe einer Komödie ist es, dass alle glücklich werden, gerade weil ihre bewussten Wünsche nicht in Erfüllung gehen - und so ist es demzufolge auch hier, man braucht sich also um das - zugegeben unerwartete - Happy End am Schluss nicht zu sorgen.
Übersetzt in: French