August Strindberg

Grillen
(Marodörer)
Deutsch von Hansjörg Betschart
8 D, 4 H, Verwandlungsdek
1886 schickte Strindberg einen Zeitungsartikel nach Schweden, worin eine Skizze der Marodöre enthalten war:
"Eine Künstlerin, Malerin, lebt in Ehevertrag mit einem Künstler, Maler. Sie malt und verkauft weiterhin. Der Mann muss für ihren Unterhalt und eine Haushälterin, die die Arbeiten im Hause erledigt, aufkommen. Ein Kind kommt zur Welt. Die Frau malt weiter, denn sie kann es sich leisten, wenn der Mann ihr Kind und ihr Kindermädchen versorgt. Aber jetzt muss der Mann sein Einkommen vervierfachen. Seine Kunst kommt zu kurz, und er ´verkommt´ zu einem Zeichner, während die Frau als Malerin Karriere macht."
Strindberg ließ den Stoff nach heftiger Gegenwehr seines Verlegers von seinem Freund Lundegård einstreichen und entschärfen. Kameraden, die gekürzte und entschärfte Fassung von Marodöre, wurde schließlich 1905 in Wien uraufgeführt und zählte zu den erfolgreichsten Stücken Strindbergs in dieser Zeit.

Grundlage der Neuübersetzung von Hansjörg Betschart ist das als gedrucktes Manuskript erhaltene Marodörer. Das Manuskript enthält sowohl die handschriftlichen Korrekturen Strindbergs (die zu Kameraden führte), als auch Striche und Entschärfungen Lundegårds.

Grillen nannte Strindberg das Stück vermutlich zu dem Zeitpunkt, als er sämtliches Material niedergeschrieben hatte. In dieser Übersetzung der Marodöre sind zum ersten Mal Passagen deutsch zugänglich, die in den späteren Kameraden nicht mehr zu finden waren. Da die Übersetzung auch die Erweiterungen der späteren Kameraden-Fassung mit einbezieht, liegt hier zum ersten Mal das gesamte Material Strindbergs zu diesem Stoff - der Herkunft entsprechend gekennzeichnet - in einem Text vor. (Hansjörg Betschart)