Ulrich Zaum

Graceland
1 H
frei zur UA
Es glitzert, es blinkt, Magic Elvis betritt die Bühne, Zeit für den Showdown. Vom begehrten, heißumschwärmten Superidol verwandelt sich der King of Rock´n Roll nach und nach in das hilflose, hässliche Wrack seiner letzten Tage.
Ummantelt von seinen Hits versprüht er anfangs noch den Charme des ewigen Gewinners, verteilt seine Aufmerksamkeiten mit der Gönnerhaftigkeit eines Königs. Noch ist James Dean ihm näher als jeder andere. Noch sind die kleinen Pillen zwischendurch ein Symbol für die Weltgewandtheit des Popstars. Doch nach und nach ändert sich der Ton, bröckelt der Verputz der makellosen Show. Er, der einst die Bühnen dieser Welt beherrschte, der Frauenherzen systematisch brechen konnte, weiß wie das Business funktioniert. Doch was ihm fehlt sind Kraft und Selbstbeherrschung, immer öfter muss das Professionelle dem Privaten weichen. Einsam und enttäuscht flieht er zu den Drogen. Geplagt von Reue und von Schuld sucht er Trost bei seiner Tochter. Erfindet eine Welt, die seine nie mehr sein wird. Elvis ist nur noch eine Legende.

Ulrich Zaum hat mit Graceland einen Monolog geschrieben, wie er Elvis gar nicht gerechter werden könnte. Der begehrteste Mann des 20. Jahrhunderts ertrinkt in einem funkelnden Feuerwerk aus Glamour und Fame. Einzig seine Songs dienen noch als stützende Beweise einer Zeit, in der die Person Elvis Presley seinen Songs in nichts nachstand. Dem Verfall aber war nichts entgegenzusetzen.