Sieben Personen in einem Frisiersalon. Alle sind weiblich und alle heißen Claus. Unter der Trockenhaube lösen sie jede für sich ein Kreuzworträtsel. Bei dem Versuch, sich gegenseitig dabei zu helfen, entdecken sie, daß alle mit ein und demselben Kreuzworträtsel beschäftigt sind. Das Lösungswort heißt "Gott". Dieser Begriff ist allen Claus so unbekannt, daß sie sogar an der Richtigkeit des Rätsels zweifeln. Von den anderen unbemerkt, erfährt während der Rätseldiskussion jeder Claus unter der offenbar manipulierten Trockenhaube ein spezifisches Erweckungserlebnis. In einer Schlüsselszene gestehen die sieben Claus einander ein, Erscheinungen gehabt zu haben. Sich gegenseitig übertrumpfend versuchen sie, ihre persönliche Erweckung nachzustellen. Alle Versuche mißlingen. Am Ende aber machen sie eine Entdeckung, die ihr Leben verändern wird ...
Der bisher als Lyriker und Erzähler hervorgetretene Autor Michael Lentz hat für schauspielfrankfurt ein Stück geschrieben, das mit subtiler Ironie die Wirklichkeit hinterfragt und uns an die Grenzen unseres geistigen Fassungsvermögens führt. (Ankündigung des schauspielfrankfurt)
„... Das Stück ist so bockelernst und unheimlich lustig, es ist frech, flott, schnell, grell. Wunderbares Antitheater, das der etablierten Kunst ans Bein fährt. Und ein Geheimtip fürs Berliner Theatertreffen!“ (Deutschlandfunk)
„…Die Regie von Christiane J. Schneider schmiegt sich dem Literaturprogramm von Lentz an. Sie läßt sein Worttheater von den Schauspielern als Sprachtrommelfeuer mit gnadenlosem Tempo ins Publikum ballern. Sie betont die verspielten, skurrilen, komischen Züge des Stückes… eine prächtige Parodie auf die Achtundsechziger-Vollversammlungen mitsamt sämtlicher Macho-Gesten der selbsternannten Revolutionsführer.“ (WELT kompakt)
Michael Lentz
Gotthelm oder Mythos Claus
Eine Tropophobie
Auftragsarbeit für das Schauspiel Frankfurt
8 D
UA: 25.01.07 · Schauspiel Frankfurt · Regie: Christiane J. Schneider