Das Stück beginnt im Wartesaal eines Krankenhauses. Dort warten Mel und Ted auf Nachricht, nachdem ihr kleiner Sohn fast ertrunken ist und jetzt in Lebensgefahr schwebt.
Das Kind stirbt. Wie die Trauer – oder auch das Ausweichen vor ihr – im Folgenden das Leben von Mel und Ted und ihrer sechsjährigen Tochter Lanie bestimmt – das ist das zentrale Thema von God’s Ear.
Ted fühlt sich von seiner Frau entfremdet, er flüchtet sich in Geschäftsreisen, auf denen er immer wieder Menschen begegnet, die auch Kinder hatten, die umkamen. Schließlich beginnt er eine Affäre.
Lanie träumt davon, Helen Keller zu sein, und sucht Rat bei der Zahnfee und einer G.I. Joe Action-Figur.
Mel ist dem Zusammenbruch nahe, versucht aber, den Alltag und das Familienleben aufrecht zu erhalten. Wie sie sich als Ausdruck dieses Zustands in endlosen Worttrauben und -spiralen verliert, ist charakteristisch für das ganze Stück. Schwartz psychologisiert nicht, sie nutzt allein das endlose, frei-assoziierende Sprechen der Figuren, um eine Ahnung von ihren Gefühlen entstehen zu lassen; in einer Sprache, die ein Kritiker als „cross between Gertrude Stein and Hallmark cards“ bezeichnet.
„[T]he play transforms familiar strategies for enduring grief into theatrical fantasies. … Schwartz knows, unbearable news can make us turn our daily lives into distracting flights of fancy.” (Variety)
„The state of American drama is always being lamented, but the situation isn’t quite as bleak it seems. … Look downtown and you will find a new generation of adventurous writers like Ms. Schwartz … Will Eno … and Sheila Callaghan who aren’t trying to compete with the realism of television.” (The New York Times)
Jenny Schwartz
Gottes Ohr
(God's Ear)
Deutsch von Lothar Kittstein / Birte Schrein
4 D, 3 H
UA: 07.05.2007 · East 13th Street Theater, New York · Regie: Anne Kauffman
frei zur DSE