"Er" ist DJ, hat in Clubs gearbeitet, Stimmungen in Klänge transformiert: ein Gott der Technosphäre. "Sie" war mal täglich auf Sendung für einen Musikkanal, bevor ihr gemeinsames Projekt begann: ein Leben als Kunstwerk, der Alltag in der eigenen Wohnung - Trash und museale Installation zugleich - als eine Performance vor laufender Videokamera, die die Bilder via Internet life in eine Kunsthalle überträgt. Nur wenn die beiden sich lieben, schalten sie die Kamera ab. "Okay, Baby, komm, wir essen Spaghetti, komm her, küß mich, laß mich nie mehr gehn."
"Ein Stimmungsbild aus den Sphären des Jugendkults zwischen Techno und Cyber, zwischen e-mail und Derrida." (Der Tagesspiegel über die Uraufführung am Staatstheater Mainz )
"Falk Richters Pop-Pirandello ist eine computer-cleane Konstruktion, deren Wirklichkeitsgehalt niemand bestimmen kann, weil alle Übergänge zwischen Kunst und Leben sorgfältig verwischt sind. Der Dialog läuft dahin wie ein langer Soundtrack, die Sprache summt in langen, leise schwingenden Sätzen, Dialoge sind Sprecherwechsel im Endlostext. Die Dramaturgie folgt dem Cut'n'Mix aus Versatzstücken, neue Themen werden ein- und ausgeblendet und drehen sich noch ein bißchen in sich selbst, während die Figuren von einem Sound in den nächsten wechseln. Gott ist ein DJ ist das Drama, das die Zeit verdient: ein Stück über eine Kulturindustrie, die zur zeitgenössischen Kunstszene geworden ist." (Theater heute)
Falk Richter
Gott ist ein DJ
1 D, 1 H, 1 Stimme, 1 Dek
UA: 12.03.1999 · Staatstheater Mainz · Regie: Falk Richter
Übersetzt in: Dutch, English, Esthonian, Flemish, French, Norwegian, Spanish