"Gitti Glittory": Die Parodie auf die Parodie unter den Monologen über das Theater und seine Absurditäten - und ein Kabinettstück für einen verwandlungsfähigen Schauspieler.
Zu sehen ist eine Maskenbildnerei mit Durchgang zur Künstlerkantine. In ihr haben die Zuschauer Platz genommen, die Stunden über Stunden auf den Auftritt von Gitti Glittory warten. Um die Zeit zu überbrücken, unterhält sie Didi, der Maskenbildner und ehemalige Schauspieler. Ein Gag nach dem anderen, eine Zote auf die nächste - ein Stakkato aus bösen, oft sexistischen Witzen, und das Publikum macht mit. Angestachelt von Volker, der ihn über die Tonanlage über die weitere Verspätung von Gitti auf dem Laufenden hält, überbrückt Didi die Zeit meisterhaft. Er holt eine Zuschauerin auf die Bühne, wäscht ihr die Haare, setzt sie unter eine Haube und spielt mit ihr "Dinner for One" nach.
Dann endlich: Gitti ist eingetroffen. Und sie liefert schon in der Garderobe eine Show ab, die Didis Witzkanonade an Zynismus noch überbietet. Kein Prominenter ist vor ihren Bosheiten sicher, keine andere Diva lässt sie gelten. Selbst vor dem Papst macht sie nicht halt. Geschult durch die "Viagra-Parodie", mit der sie in den Staaten großen Erfolg hatte, lässt sie auch gegen ihre verschiedenen Ehemänner Spitzen los. "Als Gott den Mann erschuf, muss er auch sternhagelvoll gewesen sein...", ist ihr Resümee. Nur: auftreten kann sie nicht. Also muss Didi wieder in die Bresche springen. Der Intendant verspricht ihm dafür eine "tragende Rolle" im nächsten Stück. Kurzerhand zieht er sich ihre Perücke über, malt sich die Lippen rot an - eine neue Gitti Glittory ist geboren.