Henrik Ibsen

Gespenster
Schauspiel in 3 Akten
Neufassung
(Gengangere)
Deutsch von Michael Muhr
Für die Bühne bearbeitet von Inge Flimm
2 D, 3 H, 1 Dek
UA: 20.05.1882 · Dänisch-norwegische Amateurwandertruppe in Chicago
DSE: der Fassung: 27.03.1980 · Staatstheater Braunschweig
Helene Alving will zehn Jahre nach dem Tod ihres Mannes ein Kinderheim eröffnen, das seinen Namen tragen soll. So ehrenhaft dieses Ansinnen ist, stellt sich doch heraus, dass ihr Mann so ehrenhaft nicht war. Er führte ein ausschweifendes Leben, was nicht ohne Folgen blieb. Helene selbst versagte
sich eigene Bedürfnisse und "Pflicht", "Ideale" und "Rücksichten" wurden zum Inhalt ihres Lebens. Sie nimmt Regine, die Frucht einer außerehelichen Liebschaft ihres Mannes, in ihrem Haus auf. Gleichzeitig gab sie ihren Sohn Osvald außer Haus, damit er nichts von den "Gewohnheiten" seines Vaters
mitbekommen sollte. Helenes Lebenslüge bekommt Risse, als Oswald Regine heiraten will.
Die Gespenster sind Ibsens Abrechnung mit verlogenen Konventionen, doppelgründiger Moral und Heuchelei, die er mit diesem Drama um Inzest und Folgen von Geschlechtskrankheiten aufzeigt.