Carl Zuckmayer
Gesang im Feuerofen
Drama in 3 Akten
7 D, 21 H, Verwandlungsdek
UA: 03.11.1950 · Deutsches Theater, Göttingen · Regie: Heinz Hilpert
Frankreich unter deutscher Besatzung 1943. Während eine französische Widerstandsgruppe an Weihnachten auf einem Schloss ein Fest feiert, wird das Schloss von deutscher Feldpolizei umstellt und in Brand gesteckt: Die Franzosen, wie die Männer im Feuerofen das Tedeum singend, verbrennen. Diesen Vorgang (der sich tatsächlich ereignet hat) steigert Zuckmayer ins Gleichnishafte, jenseits der Nationalitäten: Deutsche und französische Soldaten werden von denselben Schauspielern dargestellt; zwei Engel klagen den Frevel an und mahnen zur Versöhnung; "Vater Wind", "Mutter Frost", "Bruder Nebel" symbolisieren kosmische Kräfte. Ein französischer Kaplan spricht Zuckmayers Botschaft:"Wir haben die Wahl zu treffen, hier und heute - ob wir das Leben erniedrigen wollen zu einer blinden Funktion - oder ob wir es lieben können, als Gottes Geschenk, in jedem seiner Geschöpfe, noch im Feind, noch in Tod und Verwüstung!"