Eine unbeschwertere Vergangenheit hatten sie alle. Doch irgendwann scheint diese ausgelöscht. Schimmert wie ein fernes, dumpfes Licht über den Alltag, den Krieg. Warum er geführt wird, ist schon lange nicht mehr relevant. Verlorene Ziele in Afrika. Soldaten, vergessen im Dschungel. Die Unwirklichkeit wuchert, der Glaube an das Übersinnliche schlingt sich in die Ratio. Das Archaische gedeiht in der soldatischen Isolation. Fehlgeleitete Schottenröcke bilden die Basis einer neuen Identität. Dinge geschehen, die nicht mehr erklärbar sind. Das Grauen ergreift Besitz, die Angst ist nur noch schwer zu betäuben. Und irgendwann ist sich jeder der nächste. Das Wasser ist knapp, der Kampf bekommt wieder einen Sinn. Da braucht es keinen Feind, da reicht der Freund. Der Krieg als Konstante bleibt bestehen. Ewig. Für eine bessere Welt.
"Wo spielt Für eine bessere Welt, das chorische Epos des Dramatikers Roland Schimmelpfennig, der sich mit seinem neuen Stück ein weiteres Mal als realistischer Phantast erweist? Überall, nirgends: an den Orten und Nicht-Orten heutiger Kriege. Im globalen Utopia ... Den beunruhigenden Zauber macht die geographische und zeitliche Unbestimmbarkeit aus, die alles in ein mythisches Präsens aufhebt." (Neue Zürcher Zeitung)
"Schimmelpfennig hat ein so schlüssiges wie enigmatisches Stück über den Krieg geschrieben." (Frankfurter Rundschau)
Roland Schimmelpfennig
Für eine bessere Welt
5 D, 5 H, 1 Junge
UA: 04.10.2003 · Schauspielhaus am Pfauen, Zürich · Regie: Falk Richter
Übersetzt in: Danish, English (US), Italian, Lithuanian, Norwegian, Spanish