In Genf hat der Wissenschaftler Frankenstein aus verschiedenen Leichenteilen einen menschlichen Körper zusammengesetzt. Er nutzt die elektrische Ladung eines Gewitters, um seine Kreatur zum Leben zu erwecken. Sofort erschrickt er vor der Hässlichkeit und der ungestümen Kraft des "Kindes" und sperrt es ein. Das KIND kann jedoch fliehen.
Als Frankenstein die Flucht des Kindes entdeckt, sucht er es und will es töten, weil er befürchtet, dass es Böses tun wird.
In seiner Sehnsucht nach menschlicher Nähe kommt das Kind an eine Hütte, in der ein alter blinder Mann Geige spielt. Der Mann lebt dort mit seinem Sohn, bald stößt auch noch Safie, eine junge Türkin, zu ihnen, deren Vater verfolgt wird, weil er kein Christ ist. Im Stall der Hütte versteckt, beobachtet das Kind das Leben der Bewohner ...
Betscharts Dramatisierung des klassischen Stoffes hält sich eng an Mary Shelleys Original, auch in seiner Hauptaussage: Das Kind, Frankensteins Schöpfung, wird (wie, nach Rousseau, alle Menschen) gut geboren, mit der Sehnsucht nach Liebe, Nähe, Schönheit. Erst durch die negativen Erfahrungen mit der Gesellschaft wird es böse, voller Hass und Rachsucht. Frankenstein und solche wie er sind die eigentlichen Monster.
Die gotische Schauergeschichte ist zugleich zeitlos und ganz aktuell. Das Ausgrenzen einzelner wegen ihres Andersseins und das vor allem im Bezug auf Menschen anderer Rasse und Nationalität, ist ein Aspekt, der durch die Figur der jungen Türkin Safie und die sie begleitende Nebenhandlung als Thema mitschwingt.
Hansjörg Betschart
Frankensteins Kind
Stück in 25 Bildern für Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren
Für Kinder ab 10 Jahren
1 D, 5 H, 2 K, Verwandlungsdek
frei zur UA