Francesca da Rimini und Paolo Malatesta waren das berühmteste Liebespaar Italiens im 13. Jahrhundert. Ihre tragische Liebe fand in der Folgezeit bei Künstlern aus allen Epochen und Genres in Kunstwerken ihren Nachhall – angefangen von Dante Alghieri über Anselm Feuerbach bis hin zu Sergej Rachmaninow.
Gabriele d’Annunzio zeichnet die Geschichte der Liebenden für die Bühne in großen Bildern und mit kraftvollen Symbolen nach.
Aus politischen Gründen soll Francesca den älteren Bruder Paolos heiraten. Damit sie einwilligt, wird sie getäuscht: Ihr wird der schöne Paolo als zukünftiger Ehemann vorgeführt. In dem einzigen Augenblick, in dem sich Francesca und Paolo sehen, entdecken sie ihre grenzenlose Liebe. Vermählt aber wird sie mit dem lahmen und soldatischen Giovanni.
Paolo kommt dennoch bald aus dem kunstsinnigen Florenz an den kalten und kriegerischen Hof Giovannis, um in der Nähe Francescas zu sein. Der dritte Bruder, martialisch und hitzig, ist ihr ebenfalls verfallen. Auf ihre Zurückweisung droht er damit, die heimliche Liebe zwischen ihr und Paolo öffentlich zu machen. Um sie einzuschüchtern, tötet er einen Gefangenen und bringt ihr dessen Kopf. Giovanni lässt sich von seinem Bruder aufwiegeln. Er fingiert seine Abreise, um die Liebenden zu überführen. Zurückgekehrt ermordet er seine Frau und seinen Bruder. Die Vorahnungen Francescas haben sich erfüllt.
In der Kunst darf von der Liebe gesprochen werden, im Leben hat sie keinen Platz. D’Annunzios Version des Stoffes fängt die widerstreitenden Lebenshaltungen des 13. Jahrhunderts ein: Kunst und Feinsinnigkeit auf der einen, Machthunger und Militarismus auf der anderen Seite bleiben unvereinbaren Haltungen.
Gabriele D'Annunzio
Francesca da Rimini
Tragödie in 5 Akten
(Francesca da Rimini)
(Francesca da Rimini)
7 D, 17 H, 4 K, St, 4 Dek