Eine junge Frau zwischen Pflicht, Bedürfnis und dem Reiz des Verbotenen: Effi von Briest wird früh an Baron von Innstetten vermählt. Er sieht in ihr die repräsentative Frau, die er für seine Karriere als höherer Beamter braucht. Effi ist anziehend und charmant, vor allem stammt sie aus bester Familie.
Sie selbst geht die Ehe voller Neugier auf das echte Leben ein. Aber genau das findet in ihrer neuen Heimat so gut wie nicht statt. Der Ort Kessin, in dem Innstetten lebt, ist provinziell und er selbst fast ausschließlich mit seiner Karriere beschäftigt. Effi langweilt sich und vereinsamt. Nur die Begegnung mit Major Crampas verheißt ein wenig Abenteuer und Freiheit. Mit dem Jugendfreund ihres Mannes verbindet Effi bald mehr als eine Seelenverwandtschaft. Erst Jahre später erfährt Innstetten von der romantischen Beziehung – und zieht pflichtschuldigst seine Konsequenzen.
Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“ zeigt eine in Konventionen erstarrte Gesellschaft. Spürbar ist, dass Veränderung nottut. Veränderung der Werte, der Lebensprinzipien. Aber der Weg dorthin ist noch verstellt. Effi Briest ist die wohl bekannteste Frauenfigur Fontanes. Ihre Geschichte berührt grundlegende Fragen: die nach Glück und Moral, nach Entscheidungsfreiheit und Erwartungsdruck. (Ankündigung des Theaters Lüneburg)
Hilke Bultmann, Theodor Fontane
Effi Briest
für die Bühne bearbeitet von Hilke Bultmann
3 D, 4 H
UA: 24.03.2017 · Theater Lüneburg · Regie: Achim Lenz