Eines Morgens ist Mandy wieder da. Voller Hoffnung brach sie vor einem Jahr auf, hat das Dorf, ihren Vater und ihren Bruder hinter sich gelassen, um in der Hauptstadt Karriere beim Film zu machen. Aber der schöne Traum ist zerplatzt, die großen Rollen ließen auf sich warten. So kehrt sie also zurück ins Dorf ihrer Kindheit, zur Familie, in die alte Kneipe "Filou" - auf der Suche nach einer neuen Perspektive, auf der Suche nach sich selbst. Mandy erinnert sich an die Mutter, die sich früh in den Westen abgesetzt hat. Sie zwingt den Vater, endlich über die Hintergründe dieser Tat zu sprechen, die er so sehr vergessen wollte, dass er jetzt alles vergisst. So brechen die alten Wunden bei Mandy und ihrem Bruder Till auf, doch zum ersten Mal stellen sich die Geschwister dieser Vergangenheit und akzeptieren ihren Einfluss auf die Gegenwart. Aus dem Erinnern erwächst ihnen die Kraft zur Veränderung, zum Aufbruch in ihre eigene, freiere Zukunft.
Dorfdisco beschreibt dieses Zurückschauen, diese Demontage, um wirklich aus einer geklärten Situation heraus und im vollen Bewusstsein der Vergangenheit in die Zukunft gehen zu können. Es ist die Aufgabe der Figuren, ihren ganz persönlichen Weg zu finden. Das Glück liegt auf diesem ganz individuellen Weg.
Lisa Sommerfeldt
Dorfdisco
2 D, 3 H
UA: 03.04.2016 · Landestheater Eisenach · Regie: Boris C. Motzki