Der Schauplatz ist - im ersten Akt - ein vergessenes Dorf in den Bergen, im zweiten die Einsamkeit einer Meeresküste. Das Land ist irgendwo, Dimetos ein fähiger Ingenieur, der sich mit Nichte und Haushälterin aus der vermeintlichen Vergeblichkeit seiner Arbeit in der Stadt ins Exil seines Grübelns über den Ursprung der Dinge und ihren Sinn zurückgezogen hat, zu primitivstem Handwerkszeug und misstrauisch-tumben Bauern, denen er gelegentlich per hilfestellender Handreichung ein Almosen seiner Fähigkeit gibt. Derlei geschieht auch an dem Tag, als Danilo aus der Stadt kommt, um ihn zurückzuholen. Ein Pferd war in eine Brunnengrube gestürzt, Dimetos baut eine Seilzugwinde und lässt seine Nichte nackt in den Brunnen hieven, um die Taue am Pferd zu befestigen. Erregt von dem seltsamen Abenteuer einer sinnvollen Tätigkeit ist das Mädchen Lydia erwacht für die Herausforderungen des Lebens, erwacht ist auch ihre Bereitschaft zur Annahme des Mannes, den sie in Danilo ahnt. Doch Dimetos hält Danilo hin mit seiner Antwort, damit der Jüngere Lydias Liebesbereitschaft wecke. Als Dimetos dem Mädchen sein eigenes Verlangen bekennt, knüpft sie den Knoten zur Schlinge für ihren Hals. Im zweiten Akt erscheint Danilo noch einmal, nun selbst einer, der resigniert hat, der nur noch die Kraft aufbringt, Dimetos die Schuld am Tod des Mädchens auf den Kopf zuzusagen. Der vegetiert in erbärmlicher Sinnwidrigkeit am verlassenen Strand, erst im ausbrechenden Wahnsinn die vertane Fähigkeit seiner Hände, seines Menschseins erahnend.
Athol Fugard
Dimetos
Stück in 2 Akten
(Dimetos)
(Dimetos)
Deutsch von Jörn van van Dyck
2 D, 2 H, 5 Dek
UA: Juli 1975 · Space Theatre, Kapstadt · Regie: Athol Fugard
DSE: 08.10.1980 · Theater Basel, Komödie · Regie: Peter Lotschak
DSE: 08.10.1980 · Theater Basel, Komödie · Regie: Peter Lotschak