50er Jahre in Marseille. Marthe, eine Prostituierte, wohnt in einem Zimmer hoch über Marseille und liebt den blauen Himmel über alles. Eines Abends bringt sie einen Mann mit in ihre Wohnung; sie macht sich über ihn lustig, weil er recht verklemmt ist, und versucht, ihn zu ermuntern.
Doch Benoit hat offensichtlich Angst und unterhält sich mir Marthe überwiegend in auffallend kurzen Sätzen. Im Laufe der Handlung wird deutlich, dass es sich bei Benoit nicht um einen einfachen Freier handelt, der leicht zufrieden zu stellen ist: Sein Laster ist, dass er ein Herz hat. Marthe leiht sich im Laufe der Nacht seine Phantasie und geht mit ihm zahlreiche Situationen ihres und seines Lebens durch. Es scheint als würde Benoit mehr und mehr Vertrauen zu Marthe gewinnen, und die Gespräche der beiden werden immer intensiver und eindringlicher. Benoits Interesse gilt besonders Marthes Liebschaften, und es findet zwischen den beiden ein intensiver Erfahrungsaustausch statt. Inmitten des Stücks verabschiedet sich Benoit und geht, um jedoch gleich darauf wieder zurück zu kommen und den Dialog mit Marthe wieder aufzunehmen. Als Marthe von ihrem jugendlichen Liebhaber erzählt, wird Benoit eifersüchtig und mit der Sache nicht fertig. Er benutzt seinen Revolver, an den er sich die ganze Zeit geklammert hat, und erschießt Marthe.
Daraufhin verlässt er ohne Eile die Wohnung.
Francois Billetdoux
Die Nacht gehört der Nacht
1 Szene (abendfüllend)
(A la Nuit la Nuit)
(A la Nuit la Nuit)
Deutsch von Peter Werle
1 D, 1 H, 1 Dek
UA: 17.05.1955 · Théâtre de L'Oeuvre, Paris
DSE: 10.11.1988 · WUK-Kulturhaus, Wien · Regie: Waltraut Boll
DSE: 10.11.1988 · WUK-Kulturhaus, Wien · Regie: Waltraut Boll